Antarktis und Südamerika 2008
Ein riesiger Eisberg auf dem Weg nach Südgeorgien
19. - 21. März
Mittwoch, 19. März
Heute sollte eine weitere argentinische Station auf King Georg Island angelaufen werden. In der Nähe der Station sollten noch einige See-Elefanten liegen. Aber die See war zu unruhig und wir konnten nicht in die Zodiacs umsteigen. Das jedenfalls hatte der Kapitän entschieden. Da es hier angeblich keine Alternativen gibt, hat der Kapitän den Kurs auf Südgeorgien gesetzt und wir haben uns damit von der Antarktis verabschiedet. Der Wind frischte unterwegs wieder auf und die Wellen wurden auch wieder höher.
Vor Elephant Island fuhr das Schiff plötzlich kaum noch und der Kurs war auch völlig daneben. Nach etwa 2 Stunden meldete sich dann der Kapitän und berichtete, dass die Steuerbordmaschine einen Schaden hätte und der Schiffsingenieur den Schaden lokalisiert hätte. Die Reparatur würde aber noch etwas dauern, da man erst mal ermitteln wolle, warum der Schaden entstand. Im Laufe des frühen Abends kam dann die Meldung, dass die Reparatur erledigt wäre und man nun noch einige Tests machen müsse, bevor die Maschine wieder voll belastet werden könnte. Im Laufe des Abends hat das Schiff dann wieder normale Fahrt aufgenommen und der Kapitän bedankte sich bei seinem Chefingenieur für die gute Arbeit. Dabei wurde uns dann auch mitgeteilt, dass man sich über die weitere Fahrt Gedanken gemacht habe und nach Rücksprache mit der Reederei und auch Phoenix habe man sich entschlossen, trotz der verlorenen Zeit noch Südgeorgien anzulaufen. Statt der geplanten zwei Tage mit vier Anlandungen, werde es aber nur ein Tag mit zwei Anlandungen geben. Wir sind darüber natürlich sehr enttäuscht, da Südgeorgien ja für den Naturfreund ein Highlight der Fahrt ist. Hier gibt es nämlich große Kolonien von Königs-Pinguinen und sehr viele See-Elefanten. Mit etwas Glück kann man auch die großen Albatrosse noch sehen. Wir werden davon aber nun leider nur einen Teil zu sehen bekommen. Wir lassen uns nun mal überraschen, was wir zu sehen bekommen.
Donnerstag 20. März
Auf der heutigen Fahrt geht es auch durch ein großes Gebiet mit sehr vielen Eisbergen. Wir sind auch an einem riesigen Tafeleisberg vorbei gefahren. Laut Brücke hatte er eine Länge von 33.336 m, eine Breite von 12.964 m, eine Höhe über Wasser von 35,58 m und eine Gesamthöhe von 355,58 m. Das Volumen beträgt 153.699.431.330,34 m³. Jeder Mensch auf der Erde kann 60 Jahre lang jeden Tag 3 Liter trinken, bevor die Masse des Eisberges verbraucht ist. Der Kapitän meldete später noch, dass es sich bei diesem Eisberg wohl um einen Teil eines größeren Eisberges handele, den man im Februar gesichtet hat und der in vier Teile zerbrochen wäre.
Freitag, 21. März
Heute sollte ja eigentlich der erste Tag auf Südgeorgien sein. Aber wir waren immer noch nicht da. Die Reparatur der Steuerbordmaschine hatte uns weit zurückgeworfen und auch die Geschwindigkeit des Schiffs ist weit unterhalb der angegebenen Reisegeschwindigkeit von 13 bis 14 Knoten; wir haben nur einen Schnitt von 10 bis 11 Knoten.
Bei der Vorbesprechung für den morgigen Tag auf Südgeorgien kam dann der nächste Hammer. Da wir erst um ca. 10:30 Uhr in Grytviken ankommen, wird die Anlandung dort ausfallen und nach den Formalitäten mit den dortigen Behörden fahren wir anschließend zur Fortune Bay, wo wir die einzige Anlandung haben werden. Dort soll es eine größere Kolonie von Königspinguinen geben, die wir dann zu sehen bekommen.