Kalender - Übersicht der verschiedenen Kalenderarten, alte Monatsnamen und besondere Tage - Die Welt der Zahlen

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Kalender - Übersicht der verschiedenen Kalenderarten, alte Monatsnamen und besondere Tage

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Kalender
Der Kalender ist ein System zum Datieren von Ereignissen auf einer Zeitskala von Tagen, Wochen, Monaten und Jahren. Die verschiedenen Kalender orientieren sich an den Bewegungen von Erde, Sonne und/oder Mond. Ein Tag entspricht der Zeit einer Erdumdrehung. Ein Jahr entspricht der Zeit, welche die Erde für eine Umkreisung der Sonne benötigt.
Die christliche Zeitrechnung, die in der gesamten westlichen Welt als Zeitrechnung Verwendung findet, wurde erst 525 n. Chr. durch den römischen Abt Dionysius Exiguus begründet. Er legte die Geburt Christi auf das Jahr 753 der römischen Zeitrechnung fest. Heute weiß man, dass dieses Datum 3 - 7 Jahre früher liegen müsste. Die Zeitrechnung des Dionysius wurde durch den angelsächsischen Benediktiner Beda Venerabilis im 8. Jahrhundert in die englische Geschichtsschreibung eingeführt.
Dionysius Exiguus war ein gelehrter skythischer Mönch, der etwa von 470 bis 550 lebte.
Kalenderarten
Die Verschiedenheit der Kalender beruht weniger auf den ungenauen Messungen der damaligen Zeitgenossen, als auf der unterschiedlichen Art, wie man den auszugleichenden Zeitraum (Schalttage) behandelte, für den verschiedene Möglichkeiten bestehen.
Eine Kuriosität ist z. B. ein Artikel der im Edinburgh Courant am 19. Februar 1706 erschien. Der Artikel war eine gekürzte Fassung eines Artikels aus der London Gazette vom 13. Februar 1705. Dieser wiederum war eine Übersetzung aus der Amsterdam Gazette vom 22. Februar 1706! Alle drei Artikel erschienen in der gleichen Woche. Die unterschiedlichen Jahreszahlen beruhen auf der Tatsache, daß in Schottland und in den Niederlanden das Jahr am 1. Januar begann, während es in England bis 1752 am 25. März begann. Der Unterschied in den Tagesdaten liegt darin, dass in den Niederlanden schon der gregorianische Kalender verwendet wurde, während man in England und Schottland noch den julianischen Kalender benutzte.
Julianischer Kalender
Der julianische Kalender wurde von Julius Cäsar im Jahre 46 v. Chr. eingeführt, der den ägytischen Kalender mit 365 Tagen, aufgeteilt in 12 Monaten zu 30 Tagen mit 5 Zusatztagen, übernahm und verbesserte. Durch die fehlerhafte Anwendung der Schaltjahresregel in diesem Kalender kam es aber nach dem Tod von Cäsar dazu, daß die Datierungen unsicher sind. Erst unter der Herrschaft von Augustus im Jahr 8 n. Chr. wurden diese Fehler behoben.
Gregorianischer Kalender
Unser heute gültiger gregorianischer Kalender geht auf die Kalenderreform von Papst Gregor XIII. zurück, der die Anregung des Philosophen Nikolaus von Cues und des Astronomen Kopernikus aufnahm und den Kalender 1582 überarbeiten ließ. Um Anschluß an den bis dahin gültigen julianischen Kalender zu bekommen, folgte auf den 4. Oktober 1582 gleich der 15. Oktober 1582. Dieser Datumssprung wurde jeweils bei der Übernahme des gregorianischen Kalenders nachvollzogen. Im protestantischen Deutschland wurde er erst 1700, in Großbritannien 1752 und in Russland erst nach der Oktoberrevolution 1917 eingeführt.
Der Kalender teilt das Jahr in 365 1/4 Tage auf. Alle Jahre, deren Jahreszahl nicht durch 4 teilbar ist, haben 365 Tage, die anderen 366 Tage, mit Ausnahme der nicht durch 400 teilbaren vollen Jahrhundertjahre, und werden Schaltjahr genannt.
Ägyptischer Kalender
Der ägyptische Kalender hatte immer 365 Tage. Da es keinen Schalttag gab, blieb das ägyptische Jahr hinter dem natürlichen Jahr zurück; es wurde deshalb mit der Position des Sirius synchronisiert. Die Ägypter orientierten sich bei ihrem täglichen Leben an den Überschwemmungen des Nil.
Äthiopischer Kalender
Der äthiopische Kalender hat 13 Monate. Die ersten 12 Monate haben alle 30 Tage und der 13. Monat hat 5 bzw. in Schaltjahren 6 Tage. Da die Schaltjahresregel keine Ausnahmen alle 100 Jahre kennt, verschieben sich die Tage gegenüber dem Gregorianischen Kalender dann. Die Jahreszählung beginnt im äthiopischen Kalender mit dem Jahr 7 und beginnt zur Zeit mit dem 11. bzw. 12. September. Die Kalender, die in Äthiopien verkauft werden, enthalten aber immer auch das Datum nach dem gregorianischen Kalender; so ist es Geschäftsleuten und Firmen möglich korrekte Termine anzugeben.
Koptischer Kalender
Der koptische Kalender basiert auf dem alten ägyptischen Kalender. Er hat 12 Monate mit 30 Tagen und 5 bzw. 6 (in Schaltjahren) zusätzliche Tage am Jahresende. Die Jahreszählung beginnt aber erst mit dem 29. August 284 n. Chr. und das Jahr beginnt zur Zeit am 11. bzw. 12. September nach dem gregorianischen Kalender.
Babylonischer Kalender
Der babylonische Kalender ist ein Mondkalender mit 354 Tagen. Anfangs wurden unregelmäßig, später systematisch alle 19 Jahre sieben Schaltmonate eingefügt.
Jüdischer Kalender
Der jüdische Kalender, eine Mischung zwischen Mond- und Sonnenkalender (lunisolar), hat normale Jahre mit 12 und Schaltjahre mit 13 Monaten. Da bestimmte Feiertage nicht auf einen Wochentag fallen sollen, wird über ein kompliziertes Regelwerk gesteuert, dass die Monate verschiedene Längen haben. Daraus ergeben sich Jahre mit 353, 354 und 355 Tagen und Schaltjahre mit 383, 384 und 385 Tagen. In einem 19-jährigen Zyklus sind die Jahre 3, 6, 8, 11, 14, 17, 19 Schaltjahre. Die Jahre basieren zwar auf dem Mondjahr, variieren aber in Angleichung an den Sonnenzyklus. Die jüdische Zeitzählung wird seit dem 11. Jahrhundert verwendet und beginnt mit der Weltschöpfung, die auf den 7. Oktober 3761 v. Chr. gelegt wurde. Der Kalender selbst existiert etwa seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. und wurde bis ins 10. Jahrhundert nach Christus immer noch verbessert. Der Tag beginnt um 18:00 Uhr, das Jahr am 1. Tishri im Herbst.
Die Monate heißen Tishri, Cheshvan, Kislev, Tevet, Shevat, Adar, Veadar*, Nisan, Iyar, Sivan, Tammuz, Av und Elul.
* Nur in Jahren mit 13 Monaten
Islamischer Kalender
Die Grundlage des islamischen Kalenders bildet das Mondjahr von 354 Tagen = 12 synodischen Monaten. Die Monate haben abwechselnd 30 und 29 Tage und jeder Monat beginnt 2 - 3 Tage nach dem Neumond. In einem 30-jährigen Zyklus werden 11 Schaltjahre zu 355 Tagen eingefügt, in denen der zwölfte Monat 30 statt 29 Tage hat.
Die Jahreszählung beginnt mit der Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina (Hedschra) am 16. Juli 622 n. Chr. (nach dem julianischen Kalender).
Die Monate heißen Muharram, Safar, Rabi’ I, Rabi’ II, Jumada I, Jumada II, Rajab, Sha’ ban, Ramadan, Shawwal, Dhu l-Qu’dah und Dhu l-Hijja.
Indischer Kalender
In Indien gab es früher eine unüberschaubare Anzahl an unterschiedlichen Kalendern. Seit dem 22. März 1957 gibt es in Indien einen reformierten Kalender, dessen Schaltjahres-Regel dem gregorianischen Kalender entspricht. Der 22. März ist zugleich auch der Jahresbeginn im indischen Kalender, in Schaltjahren wird dieser auf den 21. März gelegt.
Für religiöse Zwecke werden aber noch eine Reihe alter Kalenderformen weiter geführt.
Griechisch-orthodoxer Kalender
Der griechisch-orthodoxe Kalender hat die genaueste Regelung. Er unterscheidet sich vom gregorianischen Kalender dadurch, dass die Jahre, die durch neun geteilt den Rest 2 oder 6 ergeben, Schaltjahre sind.
Kalender der Ersten Französischen Republik
Im Jahr 1793 eingeführter Kalender mit 12 Monaten zu je 30 Tagen. Der Monat war eingeteilt in 3 Dekaden zu je 10 Tagen. Daneben gab es 5 bzw. in Schaltjahren 6 Ergänzungstage. 1806 wurde aber wieder der gregorianische Kalender eingeführt.
Hundertjähriger Kalender
Der hundertjährige Kalender war eine von dem Arzt Christoph Hellwig aus Erfurt im Jahre 1701 herausgegebene langfristige Wettervorhersage mit 100-jährigem Rhythmus. Er basierte auf den während der Zeit von 1652-1658 vom Abt Mauritius Knauer durchgeführten Wetterbeobachtungen und wurde aufgrund von Prognosen auf den 100-jährigen Zeitraum hochgerechnet. Es gibt zwar gelegentiche Wiederholungen der Wettererscheinungen, aber eine 100-jährige Periode kommt nun mal nicht vor.
Alte Monatsnamen /Ausländische Namen
Die heute üblichen Monatsnamen wurden zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert n. Chr. bei uns eingeführt. Die alten Monatsnamen wurden von Karl dem Großen nach den Feldarbeiten und nach Naturerscheinungen benannt.
Januar
(nach dem Gott Janus): Jänner oder auch Hartung
Februar
Hornung
März
(nach dem Gott Mars): Lenzmond
April
Ostermond oder auch Wandelmond
Mai
Maien oder auch Wonnemond
Juni
(nach der Göttin Juno): Brachmond oder auch Brachet
Juli
(nach Julius Cäsar): Heumond oder auch Heuert
August
(nach Kaiser Augustus): Ernting oder auch Ährenmonat
September
Scheiding
Oktober
Gilbhart oder auch Weinmonat
November
Nebling oder auch Windmonat
Dezember
Heilmond oder auch Julmond oder auch Christmond.
Deutsch
Englisch
Französisch
Italienisch
Spanisch
Portugiesisch
JanuarJanuaryJanvierGennaioEnerojaneiro
FebruarFebruaryFévrierFebbraioFebrerofevereiro
MärzMarchMarsMarzoMarzomarço
AprilAprilAvrilAprileAbrilabril
MaiMayMaiMaggioMayomaio
JuniJuneJuinGiugnoJuniojunho
JuliJulyJuilletLuglioJuliojulho
AugustAugustAoûtAgostoAgostoagosto
SeptemberSeptemberSeptembreSettembreSetiembre
setembro
OktoberOctoberOctobreOttobreOctubre
outubro
NovemberNovemberNovembreNovembreNoviembre
novembro
DezemberDecemberDécembreDicembreDiciembredezembro
Tagesnamen
Nach Einführung der Siebentagewoche durch die Römer im Jahr 321 n. Chr. gingen die römischen Bezeichnungen der Wochentage nach den Planetengöttern auf die christlichen Völker über.
DeutschEnglischFranzösischItalienischSpanischGriechischPortugiesisch
Erläuternder Text
MontagMondayLundiLunediLunesThefteraSegunda-feira
Der Tag des Mondes, ist der erste Tag der Woche. Bei den Römern war dies der Tag der Mondgöttin Luna.
DienstagTuesdayMardiMartediMartesTriri
terça-feira
Der Dienstag ist der zweite Tag der Woche und geht auf den Namen des germanischen Kriegsgottes Mars Thingsus zurück. Bei den Römern war dies der Tag des Kriegsgottes Mars.
MittwochWednesdayMercrediMercolediMiercolesTetartiquarta-feira
Der Mittwoch ist der dritte Tag der Woche und wurde früher Wodanstag genannt. Bei den Römern war dies der Tag des Merkur.
DonnerstagThursdayJeudiGiovediJuevesPembtiquinta-feira
Der Donnerstag ist der vierte Tag der Woche und geht auf den germanischen Gott Donar zurück. Bei den Römern war dies der Tag des Jupiter.
FreitagFridayVendrediVenerdiViernesParaskevisexta-feira
Der Freitag ist der fünfte Tag der Woche und geht auf die Göttin Frija zurückt. Bei den Römern war dies der Tag der Venus.
SamstagSaturdaySamediSabatoSabadoSavatosábado
Der Samstag ist der sechste Tag der Woche. Bei den Römern war dies der Tag des Saturn.
SonntagSundayDimancheDomenicaDomingoKirjakidomingo
Der Sonntag ist der siebte Tag der Woche; bis 1976 war der Sonntag der erste Tag der Woche. Bei den Römern war dies der Tag der Sonne.
Die Eisheiligen
Als die Eisheiligen bezeichnet man den Kälteeinbruch vom 11. bis 15. Mai. Sie sind die Schutzpatrone gegen Spätfrost.
11. MaiMamertusca. 400 - 477. Bischof des französischen Vienne. Soll durch beten seine Stadt vor einer Feuersbrunst gerettet haben.
12. MaiPankratiusca. 290 - 304. Sohn eines reichen Phrygiers. Wurde als 14-jähriger, während der Herrschaft von Diokletian, wegen seines Glaubens geköpft.
13. MaiServatiusGeburtsjahr unklar; bis ca. 384. Bischof des belgischen Tongern. Wurde wegen seiner Wunder und Heilungen vom Volk verehrt.
14. MaiBonifatiusGenauere Lebensdauer unbekannt. Liess sich trotz römischer Christenverfolgung taufen und starb durch siedendes Pech.
15. MaiSophiaGeburtsjahr unklar, bis ca. 304. Sophia von Rom; christliche Märtyrerin, starb während der Herrschaft von Diokletian für ihren Glauben.
(Im  Volksmund die Kalte Sophie)
Schafskälte/Siebenschläfer/Hundstage/Altweibersommer
Als Schafskälte bezeichnet man einen Kälteeinbruch, der zwischen dem 4. und 20. Juni in Mitteleuropa eintreten kann. Aus dem Nordwesten strömt dabei kühle und feuchte Luft, die Temperatur sinkt dann sehr stark ab, teilweise um 5 bis 10 Grad. Den Namen verdankt dieses Wetterphänomen den Schafen, die meist bis zu diesem Zeitraum bereits geschoren wurden und denen der Kälteeinbruch dann zu schaffen macht.

Am 27. Juni ist Siebenschläfer. Laut einer Bauernregel soll das Wetter von diesem Tag auch in den nächsten sieben Wochen so bleiben.

Die besonders heißen Tage zwischen dem 23. Juli und den 23. August nennt man auch Hundstage. Der Name kommt von dem an diesen Tagen gut zu sehenden Stern Sirius; dem Hundsstern.

Als Altweibersommer bezeichnet man sonnige und warme Tage im Herbst. Der Name hat aber nichts mit alten Frauen zu tun, sondern stammt vom alten Wort “weiben” ab, mit dem das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet wurde. Mit Spinnweben segeln bestimmte Spinnen im Herbst auch durch die Gegend.
Zwischen den Jahren
Diesen Ausdruck hat man ja schon des Öfteren gehört, aber was ist damit eigentlich gemeint? Es hört sich so an, als ob das alte Jahr zu Ende ist und das Neue noch nicht angefangen hat. Aber warum befindet man sich dazwischen und um welche Tage geht es eigentlich?
Gemeint sind die Tage vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. In den frühen Jahren wusste keiner mehr genau wann Jesus geboren wurde. Die frühen Christen begannen das neue Jahr am 6. Januar, gleichzeitig galt dies als Erscheinung des Herrn. Im Jahr 354 setzte der Papst den 25. Dezember als Weihnachtstag fest, da nach den damaligen Berechnungen an diesem Tag die Wintersonnenwende stattfand. Im 9. Jahrhundert verlegte die katholische Kirche den Jahresbeginn ebenfalls auf diesen Tag. Das brachte natürlich viel Verwirrung im Volk, zumal erst Papst Innozenz XII. 1691 den heutigen Silvestertermin festlegte. Die zwölf Tage zwischen den konkurrierenden Jahresanfängen wurden zur damaligen Zeit irgendwie als Loch empfunden und so wurde daraus die "Zeit zwischen den Jahren".
Im Christentum spricht man auch von den zwölf heiligen Nächten oder den zwölf Weihnachtstagen. Bekannt sind diese Tage und Nächte auch als Rauhnächte. Ihren Namen haben sie vermutlich wegen des verbreiteten Beräucherns der Wohnstuben und Ställe mit Weihrauch und Kräutern zur Abwehr von Bösem. Die Rauhnächte sind auch die Zeit der Orakelbräuche und des Aberglaubens. So sollte man die Tiere im Stall um Mitternacht sprechen hören können; allerdings bezahlte man das mit dem Leben. Auch ist die Wilde Jagd, Geister unter der Führung von Odin und Frau Holle, in den Nächten unterwegs. Gewaschene Wäsche sollte man nicht auf die Leine hängen, damit sich die Unholde nicht darin verfangen und das Wäschestück im neuen Jahr als Totenhemd zurückkehrt.
Besondere Sonntagsnamen
Vor Ostern:
8. Sonntag  =  Exsurge
7. Sonntag  =  Estomihi
6. Sonntag  =  Invocavit
5. Sonntag  =  Reminiscere
4. Sonntag  =  Oculi
3. Sonntag  =  Laetare
2. Sonntag  =  Judica
1. Sonntag  =  Palmarum
Ostern        =  Pascha Ostern
Nach Ostern:
1. Sonntag =  Quasimodo
2. Sonntag =  Misericordia
3. Sonntag =  Jubilate
4. Sonntag =  Cantate
5. Sonntag =  Rogate
6. Sonntag =  Exaudi

7. Sonntag =  Pentecoste (Pfingsten)
8. Sonntag =  Trinitatus

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